Schreibaby: 3-Monats-Koliken – wenn das Baby zur „Last“ wird

Schreibaby: 3-Monats-Koliken - wenn das Baby zur "Last" wird

Schreibaby: 3-Monats-Koliken – wenn das Baby zur „Last“ wird

Durchschnittlich jedes fünfte Baby leidet in Deutschland an 3-Monats-Koliken. Öfter fängt das unangenehme Bauchweh bereits in der zweiten oder dritten Lebenswoche an. Was können Sie als frischgebackene Eltern tun, wenn Ihr Sprössling in diesem frühen Alter solche empfindlichen Beschwerden zeigt?

Eine kurze Einführung in das Thema „Schreibaby“

Das Wort „3-Monats-Koliken“ ist keine eindeutige medizinische Diagnose. Der komplexe Begriff umschreibt lediglich einen abweichenden, körperlichen Gesundheitszustand deines Säuglings. Rein klinisch betrachtet, ist dieser normalerweise nicht besonders problematisch. Allerdings kann hierbei das nahezu pausenlose Schreien des Babys für Kind und Eltern belastend werden.

3-Monats-Koliken: Die Perspektive der Ursachen

Zu viel komprimierte Luft im Bauch, also eine Blähung, ist der häufigste Auslöser für die aversiven 3-Monats-Koliken. Hinzu kommen Allergien und sonstige Unverträglichkeiten gegenüber spezifischen Nahrungsmitteln. Dazu zählen nicht zuletzt die berühmt-berüchtigte Laktoseintoleranz sowie die speziellere Refluxkrankheit.

Im Normalfall enthält die gesunde, auf das Baby hin angepasste Muttermilch maximal 7 Gramm Milchzucker auf 100 Gramm dieser so beglückenden Kleinkind-Nahrung. Verzehrt die Mutter des Babys jedoch zeitlich parallel zu reichlich Milcherzeugnisse, so können Ingredienzen der viel Laktose (Milchzucker) enthaltenden Kuhmilch in die Muttermilch gelangen. Auf diese Weise werden die typischen Symptome der Laktoseintoleranz beim Säugling mit den daraus resultierenden Störungen im Verdauungstrakt hervorgerufen.

Bei der Refluxkrankheit kommt es regulär zu einem ausgeprägten Sodbrennen (Brennen im Oberbauch). Hierbei steigt vermittels einer Überproduktion von Magensäure das Magensekret bis hoch in die Speiseröhre auf. Ursächlich dafür ist oft, dass der obere Magenverschluss nicht korrekt funktioniert. Gegebenenfalls entzündet sich sogar der untere Bereich der Speiseröhre. Auch diese Krankheitszeichen können – noch verstärkt durch das begleitende, saure Aufstoßen – zum notorischen Schreibaby Syndrom führen.

Wenn es im Babybauch fortlaufend zwickt: Die aufrechterhaltenden Bedingungen der 3-Monats-Koliken

Das mitunter nervende Schreien deines Babys innerhalb der frühen Lebensmonate ist in der Regel ein zweischneidiges Schwert. Warum?

Indem Säuglinge viel schreien, atmen sie zusätzliche Luft ein. Allerdings kann gerade das letztendlich zu viel sein. Hierdurch werden nämlich öfter Blähungen in Babys Bäuchlein gefördert.

Nicht selten ist es aber auch umgekehrt: Die Bauchschmerzen sind möglicherweise als Verdauungsprobleme anfänglich schon da. Und daraufhin fängt dein Kleinkind ganz normal an, heftig zu schreien. Doch dann schluckt es erneut zu viel Atemluft und die ursächlichen Blähungen steigern sich noch mehr. Ein echter Teufelskreis ist schlussendlich entstanden.

An welchen simplen Grundkriterien erkennst du ein Schreibaby mit 3-Monats-Koliken

Es gibt eine einfache Faustregel speziell für Laien, anhand derer Eltern Schreibabys gut erkennen. Hierzu gibt es drei überprüfbare, zeitbezogene Merkmale. Wenn dein Kleinkind bis zum Lebensalter von circa vier Monaten:

– mindestens drei Stunden pro Tag
– an zumindest drei Tagen in der Woche
– während einer Periode von minimal drei Wochen

häufig und länger anhaltend schreit (beziehungsweise öfter quengelt), so hat es mit hoher Wahrscheinlichkeit alterstypische 3-Monats-Koliken.

Typischerweise treten die problematischen Symptome der 3-Monats-Koliken beim Schreibaby besonders am Nachmittag auf und dehnen sich öfter bis in die späten Abendstunden hinein aus. Gerade die ungünstigen zeitlichen Umstände dieser komplexen „Ruhestörungen“ lösen starken Stress bei berufstätigen Eltern aus.

Was hilft effektiv bei 3-Monats-Koliken?

Unser Ratgeber richtet sich zunächst auf deine individuelle Ernährung als stillende Mama. Welche Blähungen auslösende Lebensmittel solltest du unbedingt meiden? Zuvor eine Grundregel: Trinke in regelmäßigen Abständen Fenchel- oder Kümmeltee. Dies hilft dir wirksam, unerwünschten Blähungen bei deinem kleinen Baby vorzubeugen.

Darüber hinaus solltest du während der Stillphase besser auf die folgenden Lebensmittel verzichten:

– fettreiche Käsesorten
– Zwiebeln und Knoblauch
– Frischbrot
– Hülsenfrüchte
– alle Kohlsorten
– Kaffee
– Vollmilch
– Beerenobst
– fettes Fleisch und fettreiche Wurst
– alle scharf gewürzten Speisen

Wenn du spürst, dass dein Kleinkind starkes Bauchweh hat, folge deinem sicheren, mütterlichen Gespür und fang an, deinen Liebling behutsam zu trösten. So manchen Beschwerden beim Schreibaby helfen vorsichtige und betont sanfte Massagen im Oberbauch-Bereich ab. Und vergiss nicht: Die bloße Körperwärme deiner Hand vermag wie eine liebevoll dargereichte Wärmflasche zu beruhigen.

Präventiv gegen kolikartige Leibschmerzen wirken überdies spezifische Anti-Kolik-Flaschchen. Im Zweifelsfall konsultiere als stillende Mutter eine versierte Stillberaterin. Falls die Bauchkoliken und sonstigen Komplikationen bei deinem Kleinkind hartnäckig anhalten sollten, suche mit dem Baby deinen Hausarzt oder eine Fachklinik auf.